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«DAS GROSSE ABENTEUER»
Neue Welten tun sich auf.
Impulse "wie aus heiterem Himmel" heizen dir ein, in unbekannte Gefilde aufzubrechen.
Mit Freude tauchst du ein in das satte Grün des Lebens.
Gehe mutig voran!
Vertraue deiner Intuition.
Gehe deine Schritte mit Wachheit

Als Botschafter*in von Freiheit trägst du die Qualität eines neuen Menschen hinaus zu andern.
Lass dich von der folgenden Erzählung inspirieren:

Mojud: Der Mann mit dem unerklärlichen Leben

„Es war einmal ein Mann namens Mojud.
Er lebte in einer Stadt, wo er den Posten
eines kleinen Beamten inne hatte,
und es schien ganz so, als würde er das Ende seiner Tage
als Inspektor für Maße und Gewichte verbringen.

Eines Tages, als er durch die Gärten
eines alten Anwesens unweit seines Hauses spazierte,
erschien ihm Khidr, der geheimnisvolle Meister der Sufis–
in schimmerndes Grün gehüllt.
Khidr sagte: „Verheißungsvoller Mensch!
Gib deine Arbeit auf
und triff mich in drei Tagen unten am Fluss.“
Daraufhin verschwand er.

Voller Beklommenheit ging Mojud zu seinem Vorgesetzten
und sagte, er müsse gehen.
Schon bald wusste die ganze Stadt davon und alle sagten:
„Armer Mojud. Er muss verrückt sein“.
Weil sich aber viele Bewerber für seine Stelle meldeten,
hatten sie ihn schon bald vergessen.

Am vereinbarten Tag traf sich Mojud mit Khidr,
der zu ihm sagte:
„Entledige dich deiner Kleider und spring in den Fluss.
Vielleicht wird dich jemand retten.“

Mojud tat wie ihm geheißen,
obgleich auch er sich fragte, ob er nicht verrückt geworden sei.

Weil er aber schwimmen konnte, ertrank er nicht,
sondern trieb lange dahin
bis ihn schließlich ein Fischer in sein Boot zog und meinte:
„Du Narr! Die Strömung ist so stark.
Was machst du da?“
Mojud sagte: “Ich weiß es nicht.“

„Du bist verrückt,
aber ich will dir Unterschlupf in meiner Hütte gewähren“,
sagte der Fischer.

Als er herausfand, dass Mojud gebildet war,
lernte er von ihm lesen und schreiben.
Dafür bekam Mojud sein Essen
und half dem Fischer bei der Arbeit.
Nach ein paar Monaten erschien Khidr von Neuem,
diesmal am Fußende von Mojuds Bett, und sagte:
„Steh jetzt auf und verlasse den Fischer.
Es wird für dich gesorgt werden.

“
Mojud verließ sofort die Hütte. Als Fischer gekleidet
wanderte er umher, bis er zu einer Landstraße gelangte.
Als der Morgen dämmerte sah er einen Bauern auf einem Esel,
der zum Markt unterwegs war.
„Suchst du Arbeit?“ fragte der Bauer.
„Ich brauche jemanden der mir hilft, ein paar Einkäufe nach Hause zu tragen.“

Mojud folgte dem Bauern.
Er arbeitete fast zwei Jahre lang für ihn,
lernte eine Menge über Landwirtschaft,
aber wenig anderes.

Eines Nachmittags, als er gerade Wolle bündelte,
erschien ihm Khidr und sagte:
„Gib diese Arbeit auf,
geh zur Stadt Mosul und verwende deine Ersparnisse, um Fellhändler zu werden.

“
Mojud gehorchte.

In Mosul wurde er als Fellhändler bekannt
und sah Khidr in den drei Jahren, in denen er seine Geschäfte betrieb, nicht wieder.
Er hatte inzwischen schon ein schönes Sümmchen gespart
und dachte daran, sich ein Haus zu kaufen.
Da erschien Khidr und sagte:
„Gib mir das Geld,
verlasse die Stadt, geh ins ferne Samarkand
und verdinge dich dort bei einem Krämer.

“
Mojud tat wie ihm geheißen.

Bald darauf begann er, unzweifelhafte Zeichen
von Erkenntnis zu zeigen.
Er heilte Kranke, stand in seiner freien Zeit im Laden
und sein Wissen um die Mysterien vertiefte sich immer mehr.

Priester, Philosophen und andere Leute
besuchten ihn und fragten:
„Bei wem hast du studiert?“

„Das ist schwer zu sagen“, sagte Mojud.

Seine Schüler fragten: „Wie hast du deine Laufbahn angefangen?“

Er sagte: „Als kleiner Beamter“.
„Und du gabst deinen Posten auf, um dich der Selbstkasteiung hinzugeben?“

„Nein, ich gab ihn einfach auf.
“Sie verstanden ihn nicht.

Leute kamen zu ihm und wollten seine Lebensgeschichte aufschreiben.

„Was hast du in deinem Leben getan.“ fragten sie.

„Ich sprang in einen Fluss,
wurde Fischer,
verließ dann aber die Hütte mitten in der Nacht
und arbeitete als Knecht bei einem Bauern.
Ich bündelte gerade Wolle, als alles wieder anders wurde und ich nach Mosul ging,
um Fellhändler zu werden.
Dort sparte ich etwas Geld, gab es aber wieder weg.
Dann wanderte ich nach Samarkand, wo ich für einen Krämer arbeitete.
Und da bin ich jetzt.“

"Aber dieses unerklärliche Verhalten wirft kein Licht
auf deine seltsamen Gaben und wundervollen Beispiele",
sagten die Biographen.

"Das ist so", sagte Mojud.

So konstruierten die Biographen für Mojud
eine wunderbare und spannende Geschichte:
Denn alle Heiligen müssen ihre Geschichte haben,
und die Geschichte muss
mit dem Appetit des Zuhörers übereinstimmen,
nicht mit den Realitäten des Lebens.

Und niemandem ist es erlaubt, direkt von Khidr zu sprechen.
Deshalb ist diese Geschichte auch nicht wahr.
Sie ist eine Darstellung eines Lebens.
Dies ist das wahre Leben
von einem der größten Sufis.

Ramblings Through Paradise

Ramblings Through Paradise (Streifzüge durch's Paradies)