Herz Bube / Mädel

HerzB

«JUNGENDLICHE LIEBE»
Als Person:
Ein fröhlicher, jugendlicher Mensch der das Schöne liebt.
Ein Romantiker, ein Lebenskünstler und emotionaler Wellenreiter, der im Fluss seines eigenen Lebens zu Hause ist.
Ist Überbringer einer Liebesbotschaft zu den Menschen.
Breitet seine Flügel aus, um die Freiheit zu geniessen.

Eigenschaften:
Spontan, leidenschaftlich, emotional beteiligt, jugendhaftes Vertrauen ins Reiten der täglichen emotionalen Wellen.

Überall liegt Glimmer herum. Es ist Feenstaub. Er stammt von vielen unerfüllten Wünschen und Träumen des vergangenen Jahres.

Da, ein kleines Mädchen sammelt ihn voller Entzücken ein und streicht ihn sich auf die Stirne. Sie wünscht sich, fliegen zu können. Sie möchte Luftschlösser in Freude verwandeln. Sie möchte ein Engel sein.

Die Kleine erinnert mich an meine Kindheit, als alle Geheimnisse noch lebendig waren.

Ja! Wie konnte ich doch lauthals kreischend durch den Sommerregen springen, barfuss, ohne Schirm. Den roten Gummiball gegen die Hauswand werfen, mich umdrehen und ihn von hinten schnappen. Mich mit meiner Freundin an den Fusssohlen kitzeln bis wir uns vor Lachen nicht mehr halten konnten. Oder den Grashügel hinter dem Haus hinunterrollen. Ein anderes Mal Seifenblasen pusten. Ihnen zuschauen wie sie bunt leuchteten und, puff, weg waren.

Ja, diese Fülle des Staunens möchte ich mit der Kleinen von meinen klebrigen Gehirnzellen befreien! Ob mich das Mädchen dorthin mitnehmen mag? Ob sie mir zutraut, mit ihrer Neugier, ihrem frischen Geist, ihrer Abenteuerlust mithalten zu können?

„Komm, jetzt aber los!“, sagte mein kleiner Bruder. Es war Herbst. Der erste Tag unserer Ferien. Er war in der dritten Klasse, ich war in der vierten. Draussen stürmte und regnete es. Unser Lieblingswetter! In Gummistiefeln, Regenjacken und Regenhosen, er in grün, ich in rot mit einer violetten Quaste am Reissverschluss, waren wir gut eingepackt um unsere Ferienzeit zu starten. Proviant brauchten wir keinen. Wir wollten uns an Nüssen, Äpfeln und Birnen laben, frisch vom Baum, nass vom Regen. „Ja!“, sagte ich und wir traten vor die Tür.

Unser Weg führte uns entlang des Rheins, wo sich wilde Wellen und Regen ein ungestümes Stelldichein gaben. Grau in grau mit so viel Duft nach Herbst und Feuchtigkeit. Blätter schwirrten durch die Luft wie Schwärme von übermütigen Faltfliegern in Braun und Gold. Einmal hierhin, dann mit dem nächsten Windstoß abrupt die Richtung ändernd.

Ziellos hüpften wir durch Pfützen und über Felder. Es regnete wie aus Eimern. Einen besseren ersten Ferientag hätten wir uns nicht wünschen können. Boskop-Äpfel und süße Birnen hatte der Wind in Haufen von den Bäumen geschüttelt. Fröhlich aßen wir uns in unserem Paradies satt.

Als wir uns gegenseitig in die nassen Gesichter schauten, mussten wir lachen, denn die kleinen Regentropfen hingen wie winzige Perlen an unseren Wimpern.

BubeHerzLiebesbriefWeb

A love letter (Ein Liebesbrief)

Veröffentlicht in Herz, Tarotkarte.

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